deutscher Musikhistoriker; Direktor des städtischen Museums in Stettin 1910-1933; galt unter den Nationalsozialisten als Förderer "entarteter Kunst"
* 2. Oktober 1878 München
† 23. Januar 1965 München (Verkehrsunfall)
Wirken
Walter Riezler wurde am 2. Okt. 1878 in München geboren und entstammt einem altbayerischen, im 18. Jahrhundert aus dem Walsertal eingewanderten Geschlecht, dem auch der Historiker Sigmund von Riezler angehörte. Er wuchs in einem kunstsinnigen Elternhaus auf und war gleichermaßen an Musik und Malerei von Jugend an interessiert. Nach dem Besuch des Gymnasiums studierte er Philosophie, klassische Philologie, Kunstgeschishte und Archäologie in seiner Vaterstadt und promovierte zum Dr. phil. Auf dem Gebiet der Musik bildete er sich bei Felix Mottl und Max Reger aus (1904-1906).
R. fand sein erstes Tätigkeitsfeld in der Sammlung antiker Kleinkunst in München. In diesen Jahren gehörte er zu den Begründern des "Deutschen Werkbundes", dessen Zeitschrift "Die Form" R. zeitweilig herausgab. Im Jahre 1910 folgte er einem Ruf als Direktor des städtischen Museums nach Stettin, wo er bis 1933 wirkte. Seiner Initiative war dort die Schaffung einer modernen Galerie zu verdanken, was dann zur Folge hatte, daß er nach Machtübernahme durch die Nationalsozialisten als Förderer "Entarteter Kunst" aus seinem Amt entfernt ...